Jahresbericht zur Mitgliederversammlung
Bei der Mitgliederversammlung der Herner Tafel e.V. gaben der Vorsitzende Wolfgang Becker und sein Stellvertreter Wolfgang Blisse einen aktuellen Überblick über die Tafelarbeit:
Aktuell sind rund 15 Ehrenamtler und immer etwa 10 "1-Euro-Jobber" für die Tafel tätig und holen täglich Waren von rund 40 Lebensmittelmärkten und Logistikbetrieben ab. Dafür sind drei Fahrzeuge den ganzen Vormittag über in Herne und der Region unterwegs. Besonders froh ist die Tafel über die seit einigen Monaten laufende Zusammenarbeit mit ALDI Nord, die weitere Wareneingänge mit sich bringt.
Man befindet sich im ständigen Waren- und Wissensaustausch mit den anderen Tafeln in der Region. Zu diesem Zweck ist die Herner Tafel im Frühjahr 2014 auch dem Landesverband der Tafeln NRW beigetreten. Hier stellen sich die Tafeln untereinander Waren zur Verfügung. Dies bedeutet auch: Wenn andere Tafeln von entfernten Spendern größere Mengen Lebensmittel abholen und davon etwas an die Herner Tafel weitergeben, beteiligt man sich an den Logistikkosten
Zur Verstärkung des Fuhrparks wurde ein VW Caddy angeschafft, ein Mercedes Sprinter wurde hingegen wie geplant an die Ambulante Suppenküche veräußert. Die Tafelfahrzeuge mussten über das Jahr verteilt immer wieder repariert werden.
Die Zahl der Tafelkunden ist seit 2011 um etwa 40% angestiegen. Monatlich werden weiterhin deutlich über 2.000 Lebensmittelportionen ausgegeben; an den Tafelausgaben sowie in Zusammenarbeit mit einigen Hilfsorganisationen, die Lebensmittel mit eigenen Ehrenamtlern direkt zu älteren und gehunfähigen Menschen bringen.
Herausforderungen für die Zukunft: Für die Tafel wird es immer schwerer, geeignete Bewerber für die Arbeitsgelegenheiten zu finden – insbesondere Fahrer. Hier will man verstärkt den Erfahrungsaustausch mit anderen Trägern suchen. Die Herner Tafel erwartet außerdem eine steigende Nachfrage durch in Herne lebende Asylbewerber. Auch aus anderen Flüchtlingsgruppen hat die Tafel immer wieder Anfragen bekommen. Hier fährt man allerdings notwendigerweise einen klaren Kurs: Tafelkunden müssen ihre Bedürftigkeit im Sinne der Abgabenordnung schriftlich nachweisen (ALG-II-Bescheid, Rente, Grundsicherung). Andere Bescheide reichen nicht aus. Die Stadt Herne hat diese Bedürftigkeit für alle Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz inzwischen schriftlich bestätigt.
Fazit: Durch Zuwächse bei den Lebensmittelmärkten und eine gute öffentliche Wahrnehmung hat die Herner Tafel derzeit ausreichend Waren und Helfer, um die tägliche Tafelarbeit gut zu gewährleisten. Für alle Herausforderungen der Zukunft befindet sich der Verein in einem engen Dialog mit anderen Akteuren in Herne.